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Alles so grün rund um die Kirche

Startschuss

Die evangelische Kirchengemeinde Gerresheim hat ihr Außengelände an der Gustav-Adolf-Kirche runderneuert. Neben mehr Grün und neuen Sitzbänken gibt es jetzt auch mehrere Hochbeete, die jedem zur Nutzung offenstehen.

Am Sonntag findet ab 10.30 Uhr das alljährliche Sommerfest der evangelischen Kirchengemeinde in Gerresheim an der Heyestraße statt. Dann wird der eine oder andere, der vielleicht schon länger nicht mehr da war, große Augen machen, denn das Außengelände an der Gustav-Adolf-Kirche wurde quasi runderneuert. Neben der Neugestaltung der Sitzgelegenheiten macht sich jetzt viel mehr Grün breit, außerdem gibt es auf dem Gelände acht neue Hochbeete, die künftig von Kita- und Grundschulkindern sowie anderen Interessenten genutzt werden können.

 

Entlang der Hardenbergstraße ist der ehe langweilige Rasen einem Staudenbeet gewichen, hier wachsen jetzt Frauenmantel und Geranien. Die vier maroden Holzpodeste wurden gegen schicke Varianten in Anthrazit mit einer viel größeren Pflanzfläche in der Mitte ausgetauscht, sodass sich dort nun auch die japanischen Kirschbäume entfalten können. „Jetzt können wir bald unser eigenes Blütenfest feiern“, scherzt Christian Schröer, Mitglied des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde Gerresheim. In derselben grauen Farbe ist die lange Sitzbank im Innenhof, die an das Pendant auf dem Apostelplatz erinnert.

 

„Wir wollten mehr Natur und entsprechend etwas für die Biodiversität tun“, sagt Schröer. „Als das Außengelände 2010 neu gestaltet wurde, war Grün noch nicht das Thema“, erinnert Inès Seitz von der kirchennahen Stiftung Gerresheim Gemeinsam, die das Projekt in Kooperation mit der Kirchengemeinde geschultert hat. Doch alles wäre in diesem Ausmaß wohl kaum denkbar gewesen, wenn nicht ein nobler Spender sein Portemonnaie geöffnet hätte: Klaus Dee stellte projektbezogen eine sechsstellige Summe zur Verfügung.

 

In den Hochbeeten entfalten sich gerade Erdbeeren, Salat und Tomaten. „Wir betrachten dieses Jahr noch als Testlauf. Hier sollen möglichst Kita und Grundschule jeweils die Patenschaft für eines der Beete übernehmen, die Früchte anbauen, ernten und dann natürlich auch essen. Prinzipiell ist aber jeder eingeladen, sich an diesem Urban-Gardening-Projekt zu beteiligen“, erklärt Schröer. So sollen auch Schilder angebracht werden und den jeweiligen Paten namentlich nennen. Mittelfristig wird zudem eine Kooperation mit der Initiative Gerresheim Nachhaltig angestrebt, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Geplant ist, dafür Regenwasser in Containern aufzufangen. Dass auf dem Gelände ein paar Bäume gefällt werden mussten, ist zwar nicht so schön, für Ersatz wurde aber gesorgt.

 

Initialzündung für die Aktion war eine Weihnachtssammlung der Stiftung Gerresheim, „die eigentlich auch nur für ein paar Hochbeete gedacht war“, so Seitz. Dann trat Klaus Dee in Erscheinung, und alles wurde irgendwie viel größer. „Gott ist in der Natur! Die Menschen sollen den Park hier positiv erleben, mit blühenden Pflanzen soll er der Seele guttun“, erklärt Dee seine Motivation. Das Trio aus Klaus Dee, der Stiftung, die als Bauherrin auftrat, und der Kirchengemeinde konnte für die Planung und Durchführung der Arbeiten den Landschaftsarchitekten Professor Thomas Fenner vom Studio Grüngrau gewinnen – genau der, der mit seinem Team auch schon für die Gestaltung des Außengeländes vor gut zehn Jahren verantwortlich war. Im Mai war die Baumaßnahme abgeschlossen, jetzt soll am Sonntag symbolisch ein Schlüssel an Klaus Dee übergeben werden – der vom Tor zu den Hochbeeten.

Gerne würde die Kirchengemeinde auch noch stärker den Pillebach betonen, der das Areal kreuzt. Die Verbindung des Geländes mit dem Bach soll durch Trockenmauern und – sofern die Stadt dem zustimmt – um einen mit Findlingen befestigten Abgang verbessert werden. „Das hat aber noch Zeit“, sagt Schröer. Ohnehin ist ihm und Inès Seitz viel wichtiger, dass die Menschen im südlichen Gerresheim rund um die Heyestraße die evangelische Kirche noch stärker wahrnehmen und nun auch das schöne Außengelände als das ihre betrachten. Daher ist für Schröer auch von Bedeutung, dass die Bezirksvertretung 7 sowie das Stadtentwicklungsprojekt Heyestraße-Süd als Partner mit im Boot sitzen. „Es gibt da viele Schnittmengen, es muss nicht immer alles auf die Kirche fokussiert sein“, sagt er.

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Kommentare: 1
  • #1

    Ingrid Boss (Samstag, 10 Februar 2024 03:02)

    Bestimmt würden regenwassersammeltonnen unter den
    Dachregenrinnen nützlich sein.
    Diese Tonnen werden von der Stadt geschenkt.